Aktuelle Mitteilung (18.02.2025)
Der Kunstverein Brunnen e.V. sowie Engagierte der Zwischennutzung Unser Ebertplatz und weitere Aktive am Platz reagieren mit diesem Schreiben auf den Artikel Kölnische Rundschau vom 15.02.2025 – »Stadt will drei Zugänge zum Ebertplatz schließen«. Den getätigten Aussagen von Stadtspitzen und der Polizei, unsere größtenteils ehrenamtliche, kulturelle Arbeit und die politisch beschlossene Öffentlichkeitsbeteiligung seien Schuld an der aktuellen Situation möchten wir hiermit ausdrücklich widersprechen: Es ist allen Beteiligten bekannt, dass wir immer konstant gefordert haben, dass neben unserem kulturellen Angebot auch ein angepasstes soziales Angebot am Platz installiert werden muss.
Wir, der Kunstverein Brunnen e.V., der seit über einem Jahrzehnt professionelle zeitgenössische Kunst am Ebertplatz zeigt, waren sehr überrascht nun die konkreten Vorschläge der Verwaltung zum Umbau der Passage aus der Presse zu erfahren.
Nach Informationen der „Rundschau“ und des „Stadt-Anzeiger“ sollen drei Zugänge der westlichen Passage des Ebertplatzes verschlossen werden. Wir verstehen und akzeptieren, dass sich etwas an der aktuellen Situation ändern muss, haben aber gleichzeitig davor gewarnt, unwiderrufliche bauliche Maßnahmen ohne Beteiligung der Betroffenen und ohne argumentative umzusetzen. Aus diesem Grund haben wir vor Monaten Mitspracherecht und Rationalität gefordert. Nachdem dieses Gerücht uns bereits im Herbst 2024 erreichte, richteten die am Platz Aktiven einige Fragen und Anmerkungen an die entscheidenden Stellen. Den inhaltlichen Argumenten und berechtigten Fragen wurden leider keine Beachtung geschenkt.
Nun soll bereits im April eine Vorzugsvariante im Kölner Stadtrat entschieden werden. Sollte dies so passieren, bedeutet das auch, dass der aktuell bestehende Ratsbeschluss, in einer 2-jährigen Evaluierungs-Phase, bei der auch die öffentliche Beteiligung ausgeweitet werden sollte, überschrieben würde. Schicksals-Entscheidungen über den Ebertplatz würden somit fallen, ohne diejenigen zu involvieren, die betroffen sind. Das sind nicht nur wir, als Mietende und diejenigen, die regelmäßig Veranstaltungen organisieren, sondern auch etliche Menschen aus der Nachbarschaft, den anliegenden Veedeln und der ganzen Stadt. Der Ebertplatz ist ein unvergleichbarer Platz für Köln, der Ebertplatz ist öffentlicher Ort und das muss er auch bleiben. Sollte der Stadtrat nun die Weichen für einen Total-Umbau des Platzes stellen, wird einer der markantesten, charakterstärksten Orte der Stadt in eine jahrelange KÖLNER BAUSTELLE (!) umgewandelt. Das dürfen wir nicht zulassen!
Der Kunstverein Brunnen e.V. fordert eine gemeinschaftliche, transparente Beurteilung der zukünftigen Varianten für den Ebertplatz. Neben den Kosten und den sozialen Problemen – ab März 2025 werden die lange von uns geforderten Sozialarbeiter:innen am Ebertplatz endlich die Arbeit aufnehmen und unser gemeinsam mit Streetwork Köln erarbeitetes Konzept von 2020 umsetzen – müssen auch der Erhalt von Lebensqualität und gemeinschaftlich-nutzbarem Raum in die Betrachtung einbezogen werden.
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AKTEUR*INNEN DER KUNSTPASSAGE FORDERN DIE STADTGESELLSCHAFT AUF:
SOLIDARISIERT EUCH MIT DEM EBERTPLATZ!
Wir vier Kunsträume und die weiteren Mieter in der Ebertplatzpassage bangen wieder um ihre Existenz! Es besteht die Gefahr, dass Kölns größter innerstädtischer Platz in naher Zukunft als öffentlicher Ort entwidmet wird.
WIR SAGEN NEIN ZUR PRIVATISIERUNG ÖFFENTLICHER FLÄCHEN!!!
WIR FORDERN: ÖFFENTLICHE BETEILIGUNG MUSS ÖFFENTLICH BLEIBEN!!!
Uns wird von vielen Seiten, darunter Lokalpresse, aber auch Teilen von Verwaltung, Politik und Sicherheits-behörden unterstellt, wir hätten keinen Rückhalt in der Stadtgesellschaft. Lasst uns zeigen, dass das so nicht stimmt! Außerdem befürchten wir, dass auf unserem Rücken aktuell bereits Wahlkampf für die OB Wahl im Herbst gemacht wird. Dagegen müssen wir uns wehren! Kommt zum Ebertplatz, bleibt am Ebertplatz, damit wir auch bleiben können. Haltet Augen und Ohren auf und unterstützt uns, wenn wir mit unseren Aktionen und Kampagnen starten